Zwischen dem Furttal und dem Limmattal |
Angesagt ist die Wanderung von Brugg auf das Gebenstorfer Horn nach Baden. «Reiseleiterin»
Isabelle kennt den Weg dort genau und weiss, dass dieser vom Regen aufgeweicht ist und gewisse Gefahren
in sich birgt. Dies umso mehr, als der Wetterfrosch nicht unbedingt oben auf der Leiter steht.
Also lässt sie das halbe Dutzend, das sich entschlossen hat, am Freitag zu wandern, in Würenlos anstatt in
Baden aussteigen und nach den gelben Hinweistafeln mit der Bezeichnung Wanderweg zu forschen.
Im Dorf mit vielen verborgenen und offenen Reizen sind die Tafeln immer wieder sichtbar
und letztlich zeigt eine hin zum Wald auf der Höhe mit dem interessanten Namen Winterwald. Eigentlich ist
vorgesehen, dem Waldrand nach auf Feldwegen über Hüttikon, Dänikon, Regensdorf nach Affoltern zu wandern,
doch findet sich weit und breit kein Weg. Auch auf der Karte nicht, die Willi ausbreitet. Rasch ist klar,
dass die Gruppe anstatt über Land zu pilgern durch den Wald aufsteigt, um den Altberg und den Gubrist zu
bezwingen. Notabene mit «anständig» vielen Höhenmetern.
Beim imposanten Schwimmbad Würenlos wird abgebogen; eben durch den Winterwald auf den Hüttikerberg und von dort aus Richtung Waldschenke neben dem 32 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Altberg. Ein Kafihalt wird eingeschaltet und etwas aus dem Rucksack vertilgt. Endlos scheint die Wendeltreppe, die auf den Turm führt. Da kommt man ganz schön ins Schwitzen, wird dann aber mit einer famosen Aussicht belohnt. Von der Stadt Zürich mit dem See, über Schlieren, Dietikon, Spreitenbach, weiter durch das Limmattal hinüber nach Neuenhof, Baden, den Lägern mit dem malerischen Städtchen Regensberg, dem Furttal bis Regensdorf. Ein wunderschönes Panorama…
«Jetzt hängen wir noch den Gubrist an», sind sich alle nach einigem Zögern einig. Obwohl die
Tüchtigen schon seit gut drei Stunden unterwegs sind. Die Verbindungsstrasse Weiningen – Regensdorf
wird überquert und der steile Aufstieg zum Gubrist in Angriff genommen. Der Rest der Verpflegung wird
verzehrt oder getrunken, und dann geht es in zügigen Schritten Richtung Grünwald. Trotz dem flotten
Tempo bleibt Zeit, mit einem Auge die Natur zu betrachten. Isabelle sass in der Naturkunde
bestimmt nicht auf einem Fensterplatz. Sie weist immer wieder auf Details hin. Wer hat beispielsweise
gewusst, weshalb man einem kleinen herzigen Blümlein Storchenschnäbel sagt?
Die «Neu-Affoltemer» verabschieden sich beim Grünwald und verschwinden im
Wald Richtung ETH, die «Affoltemer» hingegen gönnen sich noch ein Käfeli oder ein Mineralwasser
in der Gartenwirtschaft, bevor auch sie aufbrechen, durch den Wald zur Busendstation Hungerberg
marschieren und sich dort ein schönes Wochenende wünschen. Mit berechtigtem Stolz, eine flotte
sportliche Leistung vollbracht zu haben.
Text und Fotos: Willi